Dubai: Dreißig Tage Haft für Küsse auf die Wange

Veröffentlicht: 19:53, 4. Apr. 2010 (CEST)
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Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), 04.04.2010 – Zwei Briten, die sich in einem Restaurant in Dubai mit einem Kuss auf die Wange begrüßten, wurden von einem Berufungsgericht zu 30 Tagen Haft und einer Geldstrafe von je 1000 VAE-Dirham (rund 200 Euro) verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe werden sie des Landes verwiesen. Nach Angaben ihres Rechtsanwaltes Khalaf al-Hosany sind Ayman Najafi, 24 und Charlotte Adams, 25, kein Paar, kennen sich jedoch schon länger. Die beiden wurden von einer 36-jährigen Frau aus den Emiraten angezeigt, die in dem Restaurant in der Jumeirah Beach Residence speiste.

Die nach den Sittlichkeitsgesetzen der Vereinigten Arabischen Emirate eines Verbrechens beschuldigten Briten wurden im November festgenommen und können das Land nicht verlassen, weil die Polizei ihre Reisepässe beschlagnahmt hat. Sie haben nun 30 Tage Zeit, um gegen die Entscheidung des Gerichtes Berufung einzureichen. Verurteilungen von Ausländern wegen unsittlichem Verhalten sind in Dubai kein Einzelfall. Ein Paar aus Indien wurde im März zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil es anstößige SMS ausgetauscht hatte.

John Strawson, ein Professor für islamisches Recht, sagte der BBC, „Ich glaube, dass die Kombination des angeblichen Küssens und der Konsum von Alkohol an einem illegalen Ort dazu führte, dass dieser Fall einer ist, den die Behörden wirklich ernsthaft verfolgen wollten.“ Zwar drückten die Behörden bei Touristen oft ein Auge zu, da der Fremdenverkehr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sei, aber hier spiele wohl eine Rolle, dass der im Norden Londons geborene Najafi muslimischen Glaubens sei.

Quellen