CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz gestorben

Veröffentlicht: 23:19, 25. Mär. 2021 (CET)
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Schwerin (Deutschland) / Limerick (Irland), 24.03.2021 – Die Bundestagsabgeordnete Karin Strenz starb am vergangenen Sonntag auf dem Rückflug von Kuba in einem Krankenhaus. Auf dem irischen Shannon Airport war das Flugzeug mit Strenz notgelandet, um sie ins Universitätskrankenhaus Limerick zu bringen.

Die Politikerin hatte im Flugzeug das Bewusstsein verloren. Strenz befand sich offenbar auf einer Privatreise mit ihrem Ehemann. „Eine dienstliche Veranlassung gab es jedenfalls nicht“, sagte der Sprecher der CDU-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, am Montag der Deutschen Presseagentur.

Karin Strenz (2016)

Der Bundestag hatte im Januar 2021 die Immunität der 53-jährigen Abgeordneten aus Mecklenburg-Vorpommern aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Strenz, eine Schmiergeldzahlung einer pro-aserbaidschanischen Lobbygruppe erhalten zu haben. Sie habe als Mitglied der Parlamentarierversammlung des Europarates nach dem Empfang von 22.000 Euro ein auffällig „pro-aserbaidschanisches Verhalten“ gezeigt, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

So hatte Strenz 2015 als einzige deutsche Abgeordnete in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gegen eine Entschließung gestimmt, deren Gegenstand die Freilassung politischer Gefangener in Aserbaidschan war. Als Wahlbeobachterin in dem Kaukasus-Staat stellte sie dem autokratischen Regime mehrfach die Beurteilung aus, dass es beim Wahlverlauf zu keinen Unregelmäßigkeiten gekommen sei.

2017 hatte Strenz zugegeben, über Unternehmen des früheren CSU-Bundestagsbgeordneten Eduard Linter zwei Zahlungen von je 10.000 Euro erhalten zu haben. Linter war 2009 aus den Bundestag ausgeschieden und hatte dann eine Lobbygruppe gegründet, die sich für Aserbaidschan engagiert.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main sind über Konten in baltischen Staaten und britische Briefkastenfirmen zwischen 2008 und 2016 etwa vier Millionen Euro geflossen. In diesem Zusammenhang habe die Staatsanwaltschaft insgesamt 16 Wohnungen und Büros in Berlin, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und in Belgien durchsuchen lassen.

Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat am Montag ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und ein Rechtshilfeersuchen an die irische Regierung in die Wege geleitet, um die Umstände des Todes von Strenz aufzuklären. „Wir gehen davon aus, dass es dann eine Obduktion der Toten in Irland gibt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Karin Strenz war seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2002 bis 2006 und von 2007 bis 2009 war sie Landtagsabgeordnete in Mecklenburg-Vorpommern. Parallel zu ihrem politischen Mandat war sie als Unternehmensberaterin tätig.


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