Versteckte Kritik an Johannes Paul II in der Nachfolgediskussion

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Vatikanstadt, 03.04.2005 – Während in Rom Gedenkfeiern und Messen anlässlich des gestrigen Todes von Papst Johannes Paul II. abgehalten werden, beginnen nun weltweit erste Stimmen zur Nachfolge laut zu werden.

Unter anderem ist die Rede vom Wunsch nach einem reformfreudigeren Kirchenoberhaupt. So interpretiert der Schweizer Theologe mit Wohnsitz in Tübingen, Hans Küng, den Nachlass des Papstes als eine „schwere Erblast“. Niemand zweifele die persönliche Frömmigkeit und das Engagement von Johannes Paul an, es gebe aber eine Hoffnungs- und Vertrauenskrise innerhalb der katholischen Kirche.

Nach außen habe der Papst zwar recht weltoffen und freimütig gewirkt, im Innenleben des kirchlichen Miteinanders seien jedoch viele Mängel festzustellen. Küng kritisiert dabei die fehlende Qualifikation einiger Bischöfe. Auch den Mangel an qualifiziertem Priesternachwuchs rechnet Küng dem fehlenden Reformwillen des Papstes zu.

Beobachter hoffen jetzt auf einen neuen Papst, der aktiv Reformen durchführt. Themen, die schon lange anstehen, aber mit Johannes Paul II. nicht erneuerbar waren, sollten jetzt angegangen werden. Hervorgehoben werden dabei die Bereiche Frauenförderung, Transparenz in der Kirche, Zölibat, Ehescheidung, Fragen der Ökumene sowie die Probleme mit der Schwangerschaftskonfliktberatung. Dem Nachfolgepapst wird daher Kraft und Mut zu starkem Reformwillen gewünscht.

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Quellen