Veröffentlicht: 08:59, 23. Dez. 2009 (CET)
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Belgrad (Serbien), 23.12.2009 – Der Präsident Serbiens, Boris Tadić, überreichte dem amtierenden schwedischen Ratsvorsitzenden der Europäischen Union (EU), Fredrik Reinfeldt, gestern das Beitrittsgesuch. Als Termin peilt Serbien das Jahr 2014 an. EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn nannte etwas unverbindlicher als Zeitpunkt für die Beitrittsperspektive Serbiens „das kommende Jahrzehnt“. Als Hindernis für den Beitritt Serbiens gelten unterschiedliche Standpunkte in Bezug auf den Status des Kosovo. Auch die Suche nach mutmaßlichen Kriegsverbrechern, die sich – wie EU-Behörden vermuten – immer noch in Serbien verstecken, belasten die Beziehungen zur EU. Seit 1995 werden der ehemalige Militärchef der bosnischen Serben, General Ratko Mladić, sowie der Ex-Führer der kroatischen Serben, Goran Hadžić, wegen Kriegsverbrechen im Bosnienkrieg gesucht. In den vergangenen Jahren hatten insbesondere die Niederlande Serbien mangelnde Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag vorgeworfen. Das Nachbarland Kroatien hatte bereits am 21. Februar 2003 den Antrag auf Vollmitgliedschaft gestellt und gilt neben der Türkei als aussichtsreichster Kandidat, um in die EU aufgenommen zu werden.

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Quellen