Sachsen-Anhalt: SPD verliert führenden Kommunalpolitiker

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Naumburg (Deutschland), 07.12.2004 – Harri Reiche (52), Landrat des Burgenlandkreises in Sachsen-Anhalt, tritt zum Jahresende aus der SPD aus. Er begründete seinen Schritt mit einem gestörten Verhältnis zur Fraktion seiner Partei im Kreistag. Die Bundespolitik der SPD beeinflusste seine Entscheidung offenbar nicht. Nach Erik Hunker, dem Landrat des Kreises Schönebeck bei Magdeburg, ist Harri Reiche in diesem Jahr bereits der zweite führende Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt, der die SPD verlässt.

Sachsen-Anhalt

Nach seinem Austritt will Reiche parteilos bleiben. Eine erneute Kandidatur als Landrat schloss er nicht aus. Bereits im Wahlkampf zur Landratswahl 2001 wurde er als scheinbar parteiloser Kandidat präsentiert, da die SPD aufgrund katastrophaler Umfragewerte in allen Werbemitteln auf die Erwähnung ihres eigenen Namens verzichtete. Damals gewann Reiche knapp mit 52 Prozent gegen den späteren Innen-Staatssekretär Thomas Pleye (CDU).

Der Austritt wird von Beobachtern im Zusammenhang mit Meinungsverschiedenheiten zwischen Reiche und der SPD-Kreistagsfraktion in Fragen der Haushaltspolitik, der Schulentwicklungs- und Krankenhausplanung gesehen, im Kreistag fand Reiche dabei häufig Unterstützung von der CDU. Von Seiten der SPD wurde bedauert, dass der Konflikt zum Austritt führte.

Seine politische Karriere begann Reiche in der SED, der er von 1979 bis 1989 angehörte. Von 1984 bis 1994 war er Bürgermeister der Gemeinde Wolmirstedt. 1999 trat er in die SPD ein.

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Quellen