Jugendzentrum Eastside wird geschlossen, „Junge Gemeinde Stadtmitte“ bekommt mehr Geld als geplant

Jena (Deutschland), 30.09.2005 – Am Mittwochabend wurde die Verteilung eines Sockelbetrages für die Jenaer Jugendarbeit vom Jugendhilfeausschuss beschlossen. Der Sockelbetrag soll eine finanzielle Unterstützung für die Jugendarbeit unabhängig von sonstigen möglichen Zuschüssen in dem Zeitraum 2006-2008 in Höhe von 860.000 Euro sein.

Für die Verteilung wurde vom Jugendamt ein Schlüssel vorgelegt, der von der CDU, der FDP und der SPD favorisiert wurde. Jedoch wurde eine Alternativliste von Ralf Kleist (Bürger für Jena) durch die PDS und die Grünen mit acht zu sechs Stimmen durchgesetzt. Laut dieser Liste ist es nun aber der Arbeiterwohlfahrt (AWO) nicht mehr möglich das Jugendzentrum „Eastside“ im Stadtteil Jena-Ost zu betreiben. Damit, so der AWO-Sprecher, fiel die Jugendarbeit in Jena-Ost und Jena-Nord weg, wobei diese Stadtteile die höchste Zuwachsrate an Jugendlichen hat.

Auf Unverständnis in der Bevölkerung stieß die Erhöhung des Beitrags gegenüber dem Schlüssel des Jugendamtes für die „Junge Gemeinde Stadtmitte“. Die Gemeinde ist im Jenaer Stadtzentrum angesiedelt und fiel immer wieder unangenehm durch Aktionen oder das Herumlümmeln von Jugendlichen in den Eingangsbereichen der Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung auf. Auch Eltern beschwerten sich, dass Jugendliche erst durch die „Junge Gemeinde“ in das Milieu der Straßenkinder abstürzten. Andererseits wird immer wieder bekräftigt, dass die „Junge Gemeinde“ bisher der einzige Anlaufpunkt für die Gruppe der Jugendlichen wäre.

Trotz der Erhöhung für die „Junge Gemeinde“ ist diese trotzdem nicht erfreut, da immer noch eine Kürzung um 60.000 Euro besteht.

In der kommenden Woche soll noch einmal die Verteilung Thema im Stadtrat werden, da die Minderbeteiligung für das „Eastside“ und für die Sportkoordinatoren unberechtigt erscheinen. Gerade die Sportkoordinatoren betreuen im Jahr bis zu 7.000 Kinder.

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