Wien (Österreich), 11.06.2005 – In der Nacht auf Samstag hat ein Brand in der berühmten Gaststätte «Schweizerhaus» im Wiener Prater erheblichen Sachschaden verursacht. Die diesjährige Saison hatte erst am 15. März begonnen.

Die Wiener Feuerwehr wurde um 00:39 Uhr alarmiert. Als die ersten Feuerwehrwagen eintrafen, stand bereits das gesamte erste Stockwerk des Bierlokals in Flammen. Im Einsatz waren fünf Atemschutztrupps mit insgesamt 40 Mann. Der Brand konnte bereits nach etwa einer Stunde gelöscht werden.

Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Geschäftsführerin des «Schweizerhauses» wurde evakuiert. Sie wohnt in den Gebäude. Bei dem Brand ist ihre Wohnung in Mitleidenschaft gezogen worden, das gesamte erste Stockwerk des Lokals mit einer dort befindlichen Gaststube ist ausgebrannt.

Die Brandursache ist nach Angaben der Bundespolizeidirektion Wien unklar. Der Brandherd konnte in der Nacht noch nicht festgestellt werden, es konnt nur gelöscht werden. Erst am heutigen Morgen kann die Wiener Kriminalpolizei mit den Ermittlungen beginnen.

Das Lokal hat eine lange, traditionsreiche Geschichte. Es bestand Überlieferungen zufolge bereits vor dem Jahr 1766. Damals hieß das Lokal noch «Zur Schweizer Hütte». Zu dieser Zeit durfte der Prater von dem «gemeinen Volk» noch nicht besucht werden. Damals war das Haus noch den kaiserlichen Herrschaften vorbehalten. Seinen Namen hatte das Lokal von den Schweizer Jagdtreibern, die die Herrschaften bewirteten.

1800 hieß das Gasthaus dann «Zur Tabakspfeife». Es war damals der Treffpunkt der Raucher. Tabakrauchen war zu dieser Zeit in der guten Gesellschaft nicht erlaubt.

1814 wurde das Lokal während des Wiener Kongresses erneut umbenannt und erhielt den Namen «Zum russischen Kaiser», 1868 wurde unter dem Namen «Schweizer Meierei» wieder eröffnet. Erst später erhielt es seinn heutigen Namen, das «Schweizerhaus». Heute gehört das Lokal der alteingesessenen Brauereifamilie Karl Kolarik, einer der größten Bierimporteure Österreichs. Die Kolariks vertreiben vorrangig Bier aus tschechischer Produktion. Die Spezialität des Lokals sind die knusprigen Stelzen

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Quellen